Grokaren

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Die Grokaren: eine Übersicht

Autor: Tespius von Torväst

Veröffentlichung: 173 RD



Bookshelf16x16.png Vorwort



Unter dem Begriff Grokaren, auch Nordmänner, werden jene Völkergruppen zusammengefasst, welche die Länder nordwestlich der Küsten Lyrlands bevölkerten. Neben den Erianern und den Aethorianern bilden sie die dritte Faktion der Menschen auf dem Kontinent Melravia.

Während früher die religiös gefärbte Idee zirkulierte, dass die Grokaren vom Gott Milron geschaffene Unholde wären, die nur zur Bestrafung der Erianer dienten, gehen die Forscher der Königlichen Wissenschaftlichen Akademie heute davon aus, dass die drei Völker Melravias einen gemeinsamen Ursprung hatten, und sich lange Zeit vor den frühesten Aufzeichnungen trennten. Die Grokaren nehmen eine besondere Stellung in der Geschichte Erianors ein, denn sie gründeten durch gewaltsame Eroberung ein neues Reich auf erianischem Boden, welches für etwas mehr als 100 Jahre bestand haben sollte, und den Nordwesten Erianors entscheidend veränderte.

Dieses Werk soll in Folge einen genauern Überblick über die Geschichte der Grokaren, ihrer Kultur und ihrem Verbleib in der heutigen Zeit bieten.

Bookshelf16x16.png Geschichte der Grokaren



Die Vorgeschichte der Grokaren

Die erste gesicherte Interaktionen zwischen Grokaren und Erianern war die urkundlich festgehaltene Verhandlung zwischen Boron von Torväst, dem Ahnherren der modernen Familie Torväst, und einem Trupp grokarischer Seefahrer; eine Korruption ihres Clannamens "Grákarl" (Grokarisch: "Grauer Mensch") wird als Ursprung des Fremdbegriffs Grokaren vermutet. Dieses Ereignis wird als Auftakt des großen Zeitalters der Raubüberfälle angesehen; in einem Zeitraum von ungefähr -250 RD bis -100 RD suchten immer größere Gruppen grokarischer Seeräuber die westlichen Küsten Erianors heim. Diese Zeit ist allerdings nicht als Phase konzertierter Kriegsführung zu verstehen, denn auch die Grokaren waren zu dieser Zeit nachweislich ein Volk mit vielen verschiedenen Kleinherrschern. Unterschiedliche grokarische Gruppierungen konnten also in unterschiedlichen Verhältnissen mit den erianischen Stämmen stehen: während man an einem Tag mit befreundeten Grokaren Handel trieb, konnte man am nächsten schon von deren Nachbarn heimgesucht werden. Auch gab es zu dieser Zeit einige erianische Gesandtschaften in die Nordländer; viele der früheren Überlieferungen stammen aus der Feder von Boten und Abgesandten der Familie Torväst.

Die primären Ziele der grokarischen Seeräuber waren generell die küstennahen Siedlungen der Lyren und der Dornen im Norden, sowie vereinzelt die der Somahren im Süden. Begünstigt wurden die Grokaren bei ihren Eroberungen durch die Distanz der oft unbefestigten lyrischen und dornischen Küstensiedlungen, sowie durch ihren fortgeschrittenen Schiffbau; diese beiden Faktoren ermöglichten schnelle, verheerende Angriffe, bei denen man innerhalb kürzester Zeit anlandete, ein Dorf ausgraubte, und daraufhin erfolgreich mit der Beute entkam, bevor die Betroffenen überhaupt die Gelegenheit hatten, eine Verteidigung zu organisieren oder um Hilfe zu bitten.

Eine eindeutige Erklärung für die zunehmend aggressive Expansion der Grokaren wurde noch nicht abschließend gefunden. Die gängige Theorie dazu ist eine Kombination von zwei Faktoren: der Entwicklung einer Kultur, welche auf Exkursion und Selbstwert durch kriegerischen Erfolg insbesondere unter jungen Grokaren ausgelegt war, sowie ein durch die Kargheit des Nordens bedingter Bedarf nach einem Broterwerb in fruchtbareren Gebieten.

Die "Großen Grokarischen Heere" und das "Südreich"

Nachdem die grokarischen Überfälle um das Jahr -100 RD zeitweise in Intensität und Ausmaß abnahmen, kam es im Jahr -61 RD zu einem erschütternden Ereignis in der Geschichte der beiden Völker. In diesem Jahr fiel das erste "Große Grokarische Heer", ein Heer bestehend aus den geeinten grokarischen Stämme unter der Herrschaft des späteren Königs Goðmundr, im Norden Lyrlands ein. Innerhalb von fünf Jahren fielen alle Gebiete Lyrlands nördlich des heutigen Grokarenwall-Gebirges in die Hände der Nordmänner, mit Ausnahme der Freien Stadt Elyria, welche sich zwar behaupten konnte, von den Grokaren jedoch in Folge systematisch durch enorme Schutztribute ausgenommen wurde. Nachdem die Grokaren erfolgreich am Grokarenwall und den lyrischen Torfsümpfen aufgehalten werden konnten, kam es zu einem unsicheren Friedensschluss zwischen der Familie Torväst und König Goðmundr. Im Zuge dessen offenbarten sich die Motive der Grokaren: anders als vorher ging es nicht um materiellen Gewinn, sondern um die dauerhafte Umsiedlung größerer Teile des grokarischen Volkes. Mit dem Abschluss des Friedensvertrags kam es daher zur Gründung des grokarischen Suðrríki (grokarisch: Südreich), in Folge dessen große Teile Lyrlands durch die Eroberer, sowie durch viele Nachzügler, besiedelt wurden. Die Stadt Skorabýr (grokarisch: Schluchten-Siedlung) am Ort des ersten Landgangs wurde zur Hauptstadt dieses neuen Königsreichs ausgebaut.

Das darauffolgende Jahr -56 RD ging als "Jahr des Scheinfriedens" ins kollektive erianische Gedächtnis ein. Während immer größere Mengen grokarischer Krieger und Siedler nach Erianor strömten, versuchten die Herrscher des dornischen Stammes, wie zu früheren Zeiten, durch die Zahlung eines präventiven Friedenstributs die Grokaren von einem Angriff auf ihr Gebiet abzuhalten. Trotz dieser Zahlung überquerte im Frühling des Jahres -55 das zweite Große Grokarische Heer die Meerenge zwischen Lyrland und Dorna, und begann einen vernichtenden Feldzug gegen den Stamm der Dornen. Die große Stadt Tryn im Norden wurde vollständig vernichtet; im Jahr -53 RD dann belagerten die Grokaren erfolgreich die Stadt Dorna, und ließen als Zeichen ihrer Herrschaft die gesamte Herrscherfamilie hinrichten. Nach diesen Erfolgen verlief sich der Angriff der Grokaren langsam: während im Norden ein Bündnis des Klosters Miransspitz mit der Akademie Whaalthaan die Grokaren erfolgreich aufhielt, gelangten sie im Süden in einen Stellungskrieg mit den Truppen der Familie Thol. Im Jahr -50 RD endete der grokarische Vormarsch schließlich; das Südreich würde in diesen Grenzen daraufhin etwas über 100 Jahre Bestand haben.

Im Südreich wurden die besiegten Erianer zu Menschen zweiter Klasse, wobei sich allerdings ein deutlicher Unterschied in der Behandlung zwischen den lyrischen und den dornischen Gebieten abzeichnete: den Lyren, welche sich mehr oder weniger freiwillig der grokarischen Herrschaft "ergeben" hatten, schien man eine bessere Behandlung zukommen zu lassen als den Dornen, denen man die Herrschaft gewaltsam abringen musste. In Folge dessen kam es auch zu einer größeren kulturellen Annäherung zwischen den Grokaren und den Lyren, welche sich bereitwilliger integrierten als ihre dornischen Genossen.

Die Spaltung des Reiches und sein Niedergang

Die erste große Zäsur, welche den Niedergang des Grokarenreichs einläutete, war die Herrschaft von König Goðmunds Enkel Ásgeirr. Schon kontemporäre Quellen der Grokaren zeichnen ihn als einen verschwendungssüchtigen Herrscher, der die Herrschaft zu Gunsten prächtiger Bauten und opulenter Feste vernachlässigte. Schließlich entschloss sich der Jarl der östlichen Gebiete, König Ásgeirr die Treue zu verweigern: er setzte Ragnvaldr, den Sohn von Ásgeirs Tante Sólveig, als neuen König ein; daraufhin kam es zur Zersplitterung in ein grokarisches West- und Ostreich.

Das eigentliche Ende der Grokarenherrschaft lag aber in der Vereinigung Erianors unter König Grimmbold von Wane begründet. Nach dessen Festigung der erianischen Königsherrschaft machte es sich sein Enkel Theudeulf von Wane zur Aufgabe, die besetzten Gebiete Erianors zurück zu erobern. Im Jahr 35 RD kam zum ersten Mal seit der Gründung Erianors der gesamte Heerbann des Reiches zusammen, und rieb in der Schlacht am Schwarzfeuer-Grat die grokarischen Grenzposten vollständig auf.

Innerhalb von sieben Jahren zerschlugen die Erianer unter König Theudeulf die beiden geschwächten Teilreiche; im Sommer des Jahres 42 RD fand mit der Eroberung der Stadt Skorabýr und dem Tod des letzten Königs Hjálmarr das grokarische Westreich sein Ende, während die vollständige Schleifung der Stadt Tryn das Ende des Ostreichs markierte.

Bookshelf16x16.png Kultur und Gesellschaft



Kultur

Der zentrale Leitgedanke der grokarischen Gesellschaft ist der sogenannte "drengskapr", also der Zustand, ein "drengr" zu sein. Dieser Begriff bezeichnet einen idealen Menschen, welcher stets mutig und aufrichtig handelt, sich Ehre verdient und diese verteidigt, verlässlich und auch zu einem gewissen Grad draufgängerisch ist. Dieses Ideal des drengskapr ist eng verbunden mit dem grokarischen Konzept der persönlichen Ehre: so können sich zwei Menschen, die einander im Kampf auf Leben und Tod gegenüberstehen, gegenseitig als drengr respektieren, während eine Familie ein Mitglied, welches als argr gilt, also feige/ehrlos, verabscheut. Diese Form der Ehre mag dem Erianer als sehr gewalttätig erscheinen: von einer Person, welche von einer anderen geschädigt wurde erwartet man, dass sie sich dafür rächt, selbst wenn eine friedliche Lösung des Konflikts beiden Parteien als gewinnbringender erscheint. Die Bewahrung des eigenen Status als drengr ist auch deshalb wichtig, weil die Ehre der Familie von der Ehre ihre Mitglieder abhängt: weine Familie, welche ein ehrloses Mitglied toleriert, gilt selber als weniger respektabel in der Gesellschaft.

Die grokarische Kultur war und ist darüber hinaus von einer gewissen Oberflächlichkeit geprägt, welche für Erianer befremdlich und sogar abstoßen wirken mag. Insbesondere über Fehler einer Person, seien sie körperlicher oder verhaltensmäßiger Natur, wurde gnadenlos geurteilt: nicht wenige Grokaren tragen Beinamen, welche sich auf ihre körperlichen oder geistigen Makel beziehen: der König Ásgeirr als prominentes Beispiel wurde aufgrund seiner miserablen Herrschaft als "inn Heimski", "der Törichte", bezeichnet.

Die Grokaren kannten traditionell keine Nachnamen im modernen erianischen Verständnis. Stattdessen tragen sie den Namen ihres Vaters oder ihrer Mutter zusammen mit dem Anhängsel "-son", "-sohn", oder "-dóttir", "-tochter". Beispielhaft dazu: Sígurðr, der Sohn des Grokarenkönigs Goðmundr, hieß mit vollem Namen Sígurðr Goðmundsson; Sólveig, die Tochter des Königs, hieß dagegen Sólveig Goðmundsdóttir. Diese Tradition hat sich in vielen grokarisch-stämmigen Familien auch bis heute gehalten. Bei Verwechslungsgefahr kam oft der Herkunftsort oder der Name eines Großvaters oder einer Großmutter dazu. Beinamen spielten dafür eine etwas wichtigere Rolle als bei den Erianern. Herrscher trugen Beinamen, welche ihre Herrschaft charakterisieren; das einfache Volk trug Beinamen, welche sich auf einzigartige Identifikationsmerkmale bezogen. Diese konnten positiver Natur, wie aber vorher erwähnt oft auch negativer Natur sein.

Gesellschaft

Aufgrund der Quellenlage beziehen sich diese Ausführung primär auf die Struktur der Gesellschaft im Südreich, welche mit hoher Wahrscheinlichkeit kein exaktes Ebenbild der "klassischen" grokarischen Gesellschaft war.
An der Spitze des Südreichs stand der Konungr, (grok.: König). Das Reich selbst war in drei Teile gegliedert: Vestrvegr, Austrvegr, und Norðrvegr (grok. respektiv: Westliches Gebiet, Östliches Gebiet, Nördliches Gebiet). Einem jeden dieser Gebiete war ein Jarl (grok.: Graf) vorgestellt, wobei der König selbst meist der Jarl von Vestrvegr war.
Die zentrale politische Institution der Grokaren war das Þing, einer Art Volksversammlung. Die Bewohner eines Dorfes kamen jeweils zusammen und erwählten sich aus ihrer Mitte einen Hersir, eine Art Vertreter, der dann seine Gemeinschaft beim großen Þing vor dem Jarl, dem Grafen seiner Region, vertrat. Beim Þing wurden Gesetze verkündet, sowie die Anliegen der einzelnen Gemeinschaften dem Jarl vorgebracht, welcher sie dann an den König weitertrug.
Wie bereits vorher besprochen war auch hier das persönliche Bündnis zwischen Personen und zwischen Herrschern und Untergebenen ausschlaggebend. Hersir konnte nur werden, wer den Rückhalt seiner Gemeinschaft hatte; genauso konnten Jarle abgewählt werden, wenn die ihnen unterstehenden Gemeinschaften ihnen die Treue versagte. Sogar der König war vom Rückhalt seines Gefolges abhängig; auch wenn der Sohn des Königs durch seine Abstammung allein qualifiziert war, musste er dennoch von den Jarlen und seinem Gefolge akzeptiert werden. Das Festhalten an der Wahl als politischer Form, welche vermutlich ein Kernbestandteil der alten grokarischen Gesellschaft war, festigte das Reich einerseits durch die engeren Bande zwischen Herrschern und Beherrschten, schwächte es aber gleichzeitig in Zeiten des Wandels, wie sich bei der Spaltung des Reichs unter König Ásgeirr zeigte.

Entfernt von der politischen Ebene war die Familie bei den Grokaren das zentrale Standbein der Gesellschaft. Der Familienvater, in manchen Fällen aber auch die Mutter, war das Oberhaupt der gesamten Sippe, und trug neben der Befehlsgewalt aber auch die Verantwortung für den Ruf aller Verwandten. Das Familienoberhaupt war auch der Vertreter der Familie beim Þing. Alle Söhne und Töchter waren gleichermaßen erbberechtigt; das älteste Kind erbte den gesamten Landbesitz der Familie, war aber dazu verpflichtet, das Auskommen seiner nicht-erbenden Geschwister aus dem Familienbesitz sicherzustellen.

Ein Aspekt der grokarischen Gesellschaft, der dem heutigen Erianer grenzwertig erscheinen mag, war die Sklaverei. Sklaven waren dabei als leibeigene Hausdiener zu verstehen, welche meist aus Kriegsgefangenen oder auf Seefahrt geraubten Personen bestand. Sklaven galten als Teil der Familie, wurden weitervererbt, und vererbten selbst den ihren Stand als Sklave an ihre Kinder, welche ebenfalls der Familie gehörten. Sklaven konnten sich gegebenenfalls freikaufen. Auch Erianer wurden im Südreich versklavt; dabei stammten die meisten aus der Zeit der Eroberung des dornischen Stammlandes.

Sprache

Die Sprache der Grokaren, das Grokarisch, Eigenbezeichnung Norrœna, "Nordsprache", ist der erianischen Sprache relativ nah; vermutlich entstanden beide Sprachen aus einer gemeinsamen melravischen Ursprache.
Die ursprüngliche Schrift der Grokaren wird als Runen bezeichnet. Diese Schrift, welche sich mit der Zeit auch durch erianischen Einfluss weiterentwickelte, wurde ursprünglich zum Schreiben auf Stein und Holz entworfen, da die frühen Grokaren kein Papier oder Pergament kannten. Bei ihrer Landnahme in Erianor brachten die Grokaren ihre Schrift mit sich; noch heute finden sich insbesondere in der Grafschaft Nordmeer eine große Zahl sogenannter Runensteine: einer Art Monument, auf dem besondere Ereignisse oder Personen gewürdigt werden.
Im Zuge ihres Kontaktes mit den Erianern übernahmen die Grokaren auch die erianische Schriftkultur. Uns ist ein großer Korpus bestehend aus Belletristik und Sachbüchern erhalten geblieben, der uns bis heute tiefere Einblicke in die grokarische Kultur und Geschichte, sowie eine zweite Perspektive auf die erianische Geschichte ermöglicht.
In ihrer heutigen Form wird das Grokarisch allerdings nicht mehr mit Runen, sondern mit einem angepassten erianischen Schriftsystem geschrieben, welches seine Ursprünge bereits in der Zeit des Südreichs hatte.
Es folgt eine Übersicht über die späteste Form der grokarischen Schrift, mit den entsprechenden Buchstaben in der erianischen Schrift:

ᛆ,A; ᛒ,B; ᛑ,D; ᛂ,E; ᚠ,F; ᚶ,G; ᚼ,H; ᛁ,I/J; ᚴ,K; ᛚ,L; ᛘ,M; ᚿ,N; ᚮ,O; ᛕ,P; ᚱ,R; ᛋ,S; ᛐ,T; ᚢ,U/V; ᛦ,Y; ᚦ,ᚦ/ð/th, ᛅ,æ; ᚯ,Ǫ/Ø


Bookshelf16x16.png Wichtige Personen und Orte



Personen

Goðmundr Ragnvaldsson, genannt "inn Sigrsæli", "der Siegreiche"
Goðmundr war der Anführer des grokarischen Überfalls auf Erianor, und ließ sich im Jahr -50 RD, nach dem Ende des Feldzugs, als ersten König des Südreichs ausrufen. Seine Herrschaft war, verglichen mit der seiner Nachfahren, den besiegten Erianern gegenüber relativ tolerant. Er baute die zerstörte Stadt an der Spitze Nordmeers zu seinem Regierungssitz aus, und begründete somit den Wohlstand der Hafenstadt. In seinen späteren Jahren delegierte er seine Herrschaft mehr und mehr an seinen Erben, zuerst an seinen älteren Sohn Vígleifr, nach dessen Tod an seinen zweiten Sohn Sigurðr. Goðmundr starb -22 RD im 28 Jahr seiner Herrschaft.

Vígleifr Goðmundsson
Vígleifr war der älteste Sohn des Königs, und als solcher auch sein Erbe. Den grokarischen Quellen nach war er unter seinen Landsleuten sehr beliebt, und wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit zum König gewählt worden, wenn er denn so lange gelebt hätte. Der Königserbe fand jedoch im Jahr -28 RD, zusammen mit seinem Sohn Ásmóðr, frühzeitig den Tod; die Quellen berichten, dass sie von dornischen Rebellen ermordet wurden. In Folge dessen wurde Vígleifs jüngerer Bruder Sigurðr zum König.

Sigurðr Goðmundsson, genannt "blóðsverð", "Blutschwert"
Sigurðr nahm für den vermeintlichen Mord an seinem Bruder blutige Rache an den Erianern in den östlichen Gebieten, durch welche er auch seinen Beinamen erhielt. Nach dem Tod seines Vaters und der darauffolgenden Thronbesteigung verschärfte Sigurðr sein Regiment gegen die Erianer; so grauenhaft war seine Herrschaft ihnen gegenüber, dass er als legendärer "blutdurstiger Sigurd" im Gedächtnis der Erianer heute sogar seinen Vater überschattet. Ironischerweise war Sigurðs Herrschaft dagegen eine Blütezeit für die Grokaren selbst: zu seiner Lebzeit entstanden einige der größten und wertvollsten Werke der grokarischen Literatur, welche vom König aktiv gefördert wurde. Sigurðr starb 5 RD im 27 Jahr seiner Herrschaft.

Ásgeirr Sigurðsson, genannt "inn Heimski", der Törichte"
Ásgeirr war der einzige Sohn Sigurðs, und den grokarischen Quellen nach seinem Vater, welcher abgesehen von seinem unbändigen Hass auf die Erianer ein kompetenter Herrscher gewesen war, in nichts gleich. Er wird als verschwendungssüchtiger Taugenichts beschrieben, welcher sich nur in der Königsburg aufhielt, und einen Großteil des Staatsschatzes mit seinem opulenten Lebensstil und seinen ausufernden Festen verprasste. Die Burg selber ließ er teuer renovieren; der Bau der "Berghalle", dem Kleinod der heutigen Reichsburg, führte indirekt zum Niedergang seines Reiches: die Jarle der Ostregionen, welche aus ihren Silberminen den Wahnsinn des Königs finanziert hatten, lehnten sich schließlich offen gegen ihn auf, und setzten seinen Cousin Ragnvaldr als neuen König ein. Das Reich zerbrach daraufhin in ein kleineres Westreich, welches die Königslande umfasste, und ein größeres Ostreich. Ásgeirr würde jedoch keine Gelegenheit dazu bekommen, die Schäden, die er verursacht hatte, zu beheben: nach nur 11 Jahren auf dem Thron starb er im Jahr 16 RD an den Krankheiten, welche er vorgeblich durch seinen Lebensstil und insbesondere seine weitbekannte Freizügigkeit mit den Damen angesammelt hatte.

Orte

Skorabý
Die Stadt, welche heute als "Skorabý" bekannt ist, war schon zu frühesten Stammeszeiten ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für die erianischen Schifffahrtsrouten. Diese erste Siedlung hat jedoch wenig mit der heutigen Stadt zu tun. In einem Ereignis, welches heute als "Nordmeer'scher Kataklysmus" bezeichnet wird, wurde die Landschaft Nordmeers zu großen Teilen entweder verändert oder zerstört. Diesem Kataklysmus fiel auch der Vorgänger von Skorabý zum Opfer. Als zwei Jahrzehnte später das erste Große Grokarische Heer in Nordmeer landete, übergaben die dort ansässigen Lyren den Besatzern ihre Stadt kampflos, in der Hoffnung, von weiterem Leid verschont zu bleiben. Unter dem ersten König Goðmundr wurde die Stadt zur Hauptstadt des grokarischen Südreichs ausgebaut; den erianischen Vorbesitzern wurde als direkten Untertanen des Königs ein Sonderstatus eingeräumt, der ihnen große Freiheiten gegenüber den restlichen Erianern bereitete. Aufgrund dessen nahmen die Erianer der heutigen Grafschaft viel bereitwilliger die Kultur der Grokaren an, und die beiden Kulturen verschmolzen an dieser Stelle so harmonisch wie an keiner anderen Stelle. Bis heute sind Skorabý und die Grafschaft Nordmeer stark von der grokarischen Kultur geprägt, und der größte Teil der heutigen, grokarisch-stämmigen Erianer (zumindest jener, welche diese Identität offen tragen) lebt dort. Die Stadt zieht allerdings den Argwohn vieler anderer Erianer auf sich, denn während deren Vorfahren unter der grokarischen Besatzung litten, zelebrieren die Einheimischen in Skorabý bis heute Stolz das Erbe ihrer Mischkultur zwischen Besatzern und Besetzten.

Niederbronn
Der ehemalige Sitz des dornischen Herrschergeschlechts, welcher damals noch "Dorna" hieß, war von den küstennahen Einfällen der Grokaren die längste Zeit verschont geblieben. Im Jahr -53 RD erreichte jedoch das zweite Große Grokarische Heer die Tore der Stadt, und obwohl die Dornen sich tapfer schlugen, fiel die Stadt innerhalb kürzester Zeit. Da sich der dornische Herzog weigerte, die Herrschaft über sein Land abzutreten, wurden er und seine Familie demonstrativ hingerichtet; die Stadt und ihre wertvollen Silberminen gelangten daraufhin unter dem Namen "Neðribrunnr" in die Hände der Jarle von Austrvegr. Nach der Spaltung des Südreiches wurde Neðribrunnr zum Sitz des ostgrokarischen Schattenkönigs, und verblieb als solches bis zur Befreiung der Stadt durch die erianische Allianz unter König Theudeulf. Ihren grokarischen Namen behielt die Stadt in der erianischen Form "Niederbronn" bis heute.

Tryn
Die Hafenstadt Tryn war die größte nördliche Siedlung der Dornen, und aufgrund seiner Nähe zu den Nordländern seit frühesten Tagen ein beliebter Anlaufpunkt für die grokarischen Seefahrer, welche dort gleichermaßen Handel betrieben und plünderten. Während der grokarischen Landnahme wurde Tryn zu großen Teilen vernichtet, und durch die Grokaren wieder aufgebaut. Das nennenswerteste Ereignis in der Geschichte Tryns ist jedoch ihre Vernichtung im Zuge der Rückeroberung Erianors. Als die erianische Allianz im Begriff war, Niederbronn einzunehmen, flohen der Jarl von Austrvegr und sein Schattenkönig nach Norden, wo sie sich in Tryn verschanzten. Während ein großer Teil der erianischen Armee nach Westen zog, um dort die Truppen der Lyren und Somahren zu unterstützen, erhoben sich die unterdrückten Dornen und schlossen sich dem verbliebenen erianischen Heer an. Als sie schließlich die Stadt Tryn erreichten, rächten sie sich für Jahrzehnte der Unterdrückung und die Ermordung ihrer Fürsten, indem sie die Stadt bis auf die Grundfesten schliffen und die gesamte grokarische Stadtbevölkerung hinrichteten. Die Stadt wurde nicht wieder aufgebaut; bis heute stehen die Ruinen Tryns als demonstrative Warnung an alle, die versuchen würden, in erianische Ländereien einzufallen.

Elyria
Ein Sonderfall des Verhältnisses zwischen Grokaren und Erianern war die Stadt Elyria. Während der eigentlichen Eroberung Lyrlands war es den grokarischen Heeren nicht gelungen, die befestigte Hafenstadt einzunehmen. Insbesondere durch die Seemacht der Familie Torväst, welche auch eine Versorgung der eingekesselten Stadt über den Seeweg ermöglichte, konnte Elyria der Belagerung der Grokaren standhalten. Diese Versorgungslinie würde der Stadt jedoch zum Verhängnis werden. Die Chronik des König Goðmundr übermittelt uns an dieser Stelle seinen Gedankengang (oder, was der Autor dem König hinterher als solchen zuschrieb): obwohl es in den Jahren nach der Gründung des Südreiches durchaus möglich gewesen wäre, die Stadt einzunehmen, war es für ihn viel lukrativer, die Stadt stetig auszubluten. Von allen Seiten wurde Elyria von der Außenwelt isoliert, sodass die Stadt und ihr Überleben von den Lieferungen der Familie Torväst abhängig wurden. Im Wissen, dass die Familie Torväst niemals Elyria dem Hungertod überlassen würde, erlegte König Goðmundr der Stadt einen massiven Tribut auf, den sie regelmäßig zu zahlen hatte; die Einnahmen aus diesem Zwangstribut blieben bis zum Ende des Südreiches ein zentrales Standbein der königlichen Finanzen. Auf diese Art und Weise behielt Elyria, trotz allem, bis zum Ende des Grokarenreichs seine Unabhängigkeit.
Nach der Befreiung Elyrias wurde die Stadt von König Theudeulf für ihr Leid entschädigt, und für ihr Durchhaltevermögen belohnt: die Stadt wurde mit königlichen Mitteln wiederaufgebaut und zur neuen Reichsstadt des Herzogtums Lyrland erklärt. Darüber hinaus erinnert bis heute eine Statur an den Widerstand gegen die Grokaren.

Bookshelf16x16.png Die Grokaren in der Gegenwart



Im Nordland

Über den Verbleib der Grokaren in ihren Heimatlanden ist nur wenig bekannt. Die grokarische Mark, welche durch den Markgrafen aus der Grafschaft Nordmeer heraus verwaltet wird, umfasst die südöstlichsten Gebiete der Nordlande; dort wurden bislang nur verlassene Ruinen vorgefunden. Ob die zurückgebliebenen Grokaren, welche nicht nach Erianor umzusiedelten, durch die Katastrophe des Nordens vollständig vernichtet wurden, ob sie andersweitig umsiedelten, oder ob sie sich nur vor den Erianern verborgen halten, kann leider nicht abschließend geklärt werden. Bislang ist der Zugang zu den Nordlanden durch den Markgrafen jedoch streng reglementiert, auch um einen potenziell gewalttätigen erneuten Zusammenstoß der beiden Völker vorzubeugen.

In Erianor

Nach dem Untergang des grokarischen Südreiches wurden all jene Grokaren, welche im Zuge der Rückeroberung nicht gestorben oder aus Erianor geflohen waren, schrittweise in die erianische Gesellschaft integriert. Dazu gehörte zentral die durch König Theudeulf verordnete und von den Vier Orden durchgeführte Bekehrung der Grokaren, deren Irrglaube es schnell auszumerzen galt.
Aufgrund der Spannungen zwischen den verbliebenen Dornen und den Grokaren des Ostreiches siedelte ein beachtlicher Teil von ihnen nach Lyrland um, wo sie von der Familie Torväst empfangen wurden. Zu deren Maßnahmen der Befriedung gehörte auch die Vermählung des Erben des Herzogs mit der Tochter des letzten Königs Hjálmarr.
Heute sind die Nachfahren der Grokaren kaum noch von ihren erianischen Mitmenschen zu unterscheiden. In ihrer materiellen Kultur und ihrem gesellschaftlicher Umgang haben sie sich fast vollkommen assimiliert. Meist deutet nur noch der grokarische Name auf das Erbe einer Person hin; wer einen Nachhall der alten grokarischen Kultur erleben will, kann dies am ehesten in der Grafschaft Nordmeer tun, wo die lokale Kultur noch stark von der Begegnung der beiden Völker geprägt ist. Abschließend war ein Resultat der langsamen Verbrüderung der Völker dabei, dass grokarische Namen in abgeänderten Formen auch unter den Erianern beliebt wurden; insgesamt zeichnet sich unter jüngeren Generationen sogar eine gewisse Mystifizierung der Nordmänner ab, welche für ihre vermeintliche Kampfeskraft oder ihre martialische Kultur bewundert werden.








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