Grokaren: Unterschied zwischen den Versionen
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''Ein Sonderfall des Verhältnisses zwischen Grokaren und Erianern war die Stadt Elyria. Während der eigentlichen Eroberung Lyrlands war es den grokarischen Heeren nicht gelungen, die befestigte Hafenstadt einzunehmen. Insbesondere durch die Seemacht der Familie Torväst, welche auch eine Versorgung der eingekesselten Stadt über den Seeweg ermöglichte, konnte Elyria der Belagerung der Grokaren standhalten. Diese Versorgungslinie würde der Stadt jedoch zum Verhängnis werden. Die Chronik des König Goðmundr übermittelt uns an dieser Stelle seinen Gedankengang (oder, was der Autor dem König hinterher als solchen zuschrieb): obwohl es in den Jahren nach der Gründung des Südreiches durchaus möglich gewesen wäre, die Stadt einzunehmen, war es für ihn viel lukrativer, die Stadt stetig auszubluten. Von allen Seiten wurde Elyria von der Außenwelt isoliert, sodass die Stadt und ihr Überleben von den Lieferungen der Familie Torväst abhängig wurden. Im Wissen, dass die Familie Torväst niemals Elyria dem Hungertod überlassen würde, erlegte König Goðmundr der Stadt einen massiven Tribut auf, den sie regelmäßig zu zahlen hatte; die Einnahmen aus diesem Zwangstribut blieben bis zum Ende des Südreiches ein zentrales Standbein der königlichen Finanzen. Auf diese Art und Weise behielt Elyria, trotz allem, bis zum Ende des Grokarenreichs seine Unabhängigkeit.''<br/> | ''Ein Sonderfall des Verhältnisses zwischen Grokaren und Erianern war die Stadt Elyria. Während der eigentlichen Eroberung Lyrlands war es den grokarischen Heeren nicht gelungen, die befestigte Hafenstadt einzunehmen. Insbesondere durch die Seemacht der Familie Torväst, welche auch eine Versorgung der eingekesselten Stadt über den Seeweg ermöglichte, konnte Elyria der Belagerung der Grokaren standhalten. Diese Versorgungslinie würde der Stadt jedoch zum Verhängnis werden. Die Chronik des König Goðmundr übermittelt uns an dieser Stelle seinen Gedankengang (oder, was der Autor dem König hinterher als solchen zuschrieb): obwohl es in den Jahren nach der Gründung des Südreiches durchaus möglich gewesen wäre, die Stadt einzunehmen, war es für ihn viel lukrativer, die Stadt stetig auszubluten. Von allen Seiten wurde Elyria von der Außenwelt isoliert, sodass die Stadt und ihr Überleben von den Lieferungen der Familie Torväst abhängig wurden. Im Wissen, dass die Familie Torväst niemals Elyria dem Hungertod überlassen würde, erlegte König Goðmundr der Stadt einen massiven Tribut auf, den sie regelmäßig zu zahlen hatte; die Einnahmen aus diesem Zwangstribut blieben bis zum Ende des Südreiches ein zentrales Standbein der königlichen Finanzen. Auf diese Art und Weise behielt Elyria, trotz allem, bis zum Ende des Grokarenreichs seine Unabhängigkeit.''<br/> | ||
''Nach der Befreiung Elyrias wurde die Stadt von König Theudeulf für ihr Leid entschädigt, und für ihr Durchhaltevermögen belohnt: die Stadt wurde mit königlichen Mitteln wiederaufgebaut und zur neuen Reichsstadt des Herzogtums Lyrland erklärt. Darüber hinaus erinnert bis heute eine Statur an den Widerstand gegen die Grokaren.''<br/> | ''Nach der Befreiung Elyrias wurde die Stadt von König Theudeulf für ihr Leid entschädigt, und für ihr Durchhaltevermögen belohnt: die Stadt wurde mit königlichen Mitteln wiederaufgebaut und zur neuen Reichsstadt des Herzogtums Lyrland erklärt. Darüber hinaus erinnert bis heute eine Statur an den Widerstand gegen die Grokaren.''<br/> | ||
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===[[Datei:Bookshelf16x16.png]] Die Grokaren in der Gegenwart=== | |||
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<td style="border:1px solid #8898bf" valign="top"> | |||
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'''''Im Nordland'''''<br/> | |||
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''Über den Verbleib der Grokaren in ihren Heimatlanden ist nur wenig bekannt. Die grokarische Mark, welche durch den Markgrafen aus der Grafschaft Nordmeer heraus verwaltet wird, umfasst die südöstlichsten Gebiete der Nordlande; dort wurden bislang nur verlassene Ruinen vorgefunden. Ob die zurückgebliebenen Grokaren, welche nicht nach Erianor umzusiedelten, durch die Katastrophe des Nordens vollständig vernichtet wurden, ob sie andersweitig umsiedelten, oder ob sie sich nur vor den Erianern verborgen halten, kann leider nicht abschließend geklärt werden. Bislang ist der Zugang zu den Nordlanden durch den Markgrafen jedoch streng reglementiert, auch um einen potenziell gewalttätigen erneuten Zusammenstoß der beiden Völker vorzubeugen.''<br/> | |||
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'''''In Erianor'''''<br/> | |||
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''Nach dem Untergang des grokarischen Südreiches wurden all jene Grokaren, welche im Zuge der Rückeroberung nicht gestorben oder aus Erianor geflohen waren, schrittweise in die erianische Gesellschaft integriert. Dazu gehörte zentral die durch König Theudeulf verordnete und von den Vier Orden durchgeführte [[Capitulātiō de integrātiōne Grōcarōrum|Bekehrung der Grokaren]], deren Irrglaube es schnell auszumerzen galt.<br/> | |||
''Aufgrund der Spannungen zwischen den verbliebenen Dornen und den Grokaren des Ostreiches siedelte ein beachtlicher Teil von ihnen nach Lyrland um, wo sie von der Familie Torväst empfangen wurden. Zu deren Maßnahmen der Befriedung gehörte auch die Vermählung des Erben des Herzogs mit der Tochter des letzten Königs Hjálmarr.<br/> | |||
''Heute sind die Nachfahren der Grokaren kaum noch von ihren erianischen Mitmenschen zu unterscheiden. In ihrer materiellen Kultur und ihrem gesellschaftlicher Umgang haben sie sich fast vollkommen assimiliert. Meist deutet nur noch der grokarische Name auf das Erbe einer Person hin; wer einen Nachhall der alten grokarischen Kultur erleben will, kann dies am ehesten in der Grafschaft Nordmeer tun, wo die lokale Kultur noch stark von der Begegnung der beiden Völker geprägt ist. Abschließend war ein Resultat der langsamen Verbrüderung der Völker dabei, dass grokarische Namen in abgeänderten Formen auch unter den Erianern beliebt wurden; insgesamt zeichnet sich unter jüngeren Generationen sogar eine gewisse Mystifizierung der Nordmänner ab, welche für ihre vermeintliche Kampfeskraft oder ihre martialische Kultur bewundert werden.''<br/> | |||
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Version vom 31. Januar 2023, 02:32 Uhr
Autor: Tespius von Torväst
Vorwort
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Geschichte der Grokaren
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Kultur und Gesellschaft
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Wichtige Personen und Orte
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Die Grokaren in der Gegenwart
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