Reisebericht: Grokarische Bestattung

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Das Archiv der Festung Torväst umfasst eine große Sammlung an Reiseberichten, welche die Mitglieder der Familie fast schon rituell auf ihren vilen Reisen durch die Welt verfassten. Einer der ältesten und wertvollsten dieser Berichte ist dabei jener über eine Reise in die Ländereien der Grokaren, welche vermutlich von einem Sohn oder Enkel des Urvaters Boron von Torväst unternommen wurde. Ein Großteil des Berichts ist leider verloren gegangen oder zerstört worden; ein längeres Fragment jedoch hat die Zeit überstanden, und bietet einen interessanten Einblick in die Kultur der Grokaren.


Reiserbericht: Grokarische Bestattung


IN ei--r der stätten, in welch-n wir auf dem heimwege rast machten, wurde in di--er zeit eine leichenbestattung abgehalten. Ich bedeutete meinen begleitern, dem spektackel beiw-hnen zu wollen, welches mir gestattet wurde. Ich wi-l also in etwa berichten, wie die tzeremonie beschaffen war.

DER verstorbene war das ehemalig oberhaubt einer wolhabenden familie gewesen, und ihm entsprechent ausfallend schien auch die bestattung angelegt. Seyne gesamthe familie war versammelt, an die sechs kinder, alle schon erwachsen mit ihren eigenen kindern, dazu ein beachtlicher teil der hiesigen leute, die alle gekommen waren, abschied zu nehmen. Auf einer brache vor dem dorff war bereits ein scheyterhaufen errichtet worden, auf welchen die familie nun ihres verstorbnen vaters leichnahm betteten. Jener war gewaschen worden, und nun in ein wollenes tuch gehüllt. Während die familie nun am scheyterhaufen den toten betrauerte, hatten sich die restlichen trauernden im kreis darumb aufgestellt. Ich selbst stand respektvoll etwas abseits.

ALLSBALD teilte sich die menge, umb den Goþi, so nennt man hier den priester, und deßen schüler in die versammlung zu laßen. Beide waren in graue wollumhänge gehüllt, und der Goþi führte vor sich einen Hammar, ein wuchtiges instrument vertziert mit allerley schnörkeln und gravuren, welches als aller Goþi zeichen dient. Seyn begleiter allerdings trug eine schale voll brennendem pech.

UNTER rituellem gesang entblößte nun der Goþi den leichnam, vnd da er bis auf die scham unbedecket war, konnte ein jeder die farbigen motive einsehen, die in seyn fleisch geschnitten waren. Allerlay fremde buchstaben waren dort, aber auch kleine bilder und geschwungene knodtenmuster. Ich selber erfuhr später, dass diese ritzerey ins fleisch den Nordmannen diente, kleinere erinnerungen an die geschehniße ihres lebens zu erhalten.

IN abfolge traten all jene vor, die den verstorbenen gekannt hatte, und erzählten seyne geschichte. Vile andere ältere männer zeigten, dass sie ein gleiches mal trugen wie der tote, welches sie sich gemeinsam nach einer großen schlacht ritzen ließen: der verstorbene aber wäre der größte unter ihnen gewesen, und sie stünden alle in seyner schuld. Nach seyner heimkeer vom krieg meerte er dann auf dem heimschen hof wolstand und reichthum seyner familie. Nachdem so gesprochen ward, trat zum letzten abschied seyne engste familie vor, und deß toten frau, die ihm wol bald nachfolgen würde, beweinte ihn bitterlich.

ALLS all dieß gesagt und getan, setzte der Goþi unter beschwörenden formeln den scheyterhaufen in brand, und gemeinsam verharrten alle in stiller andacht. Als die flammen deß toten fleisch vertzehrt hatten, und nur die knochen bliben, trat der Goþi mit seynem Hammar vor. Mit starcker hand zerschlug er die rußigen gebeyne, denn die Nordmannen fürchten darumb, daß die leichen als Widerganger im winter die lebenden heimsuchen, so sie denn nicht zu staub und asche zermalen werden.

MIT jener asche strich der Goþi nun ein zeichen auf der trauernden stirne, seynen worten nach, damit deß verstorbenen tugend auf die lebenden übergehe. Der asche rest verstreute man auf dem feld, und die familie nahm das übrige feuerholz mit nach hause.

ES gab wol auch ein totenmaal danach, woran aber nur deß toten engste vewandte und vertraute teilnahmen. Ich nahm also meinen abscheid von der gemeinde, und kehrte mit meiner begleitung in ein gasthaus ein, von w- wi- am n--hsten m-rg-n aufb----en



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