Grokaren: Unterschied zwischen den Versionen
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'''''2.1 Kultur'''''<br/> | '''''2.1 Kultur'''''<br/> | ||
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''Der zentrale Leitgedanke der grokarischen Gesellschaft ist der sogenannte '''drengskapr''', also der Zustand, ein '''Drengr''' zu sein. Dieser Begriff bezeichnet einen idealen Menschen, welcher stets mutig und aufrichtig handelt, sich Ehre verdient und diese verteidigt, verlässlich und auch zu einem gewissen Grad draufgängerisch ist. Dieses Ideal des drengskapr ist eng verbunden mit dem grokarischen Konzept der persönlichen Ehre: so können zwei Menschen, die sich im Kampf auf den Tod gegenüber stehen, gegenseitig als drengr respektieren, während eine Familie ein Mitglied, welches als '''argr''' gilt, dem Gegenteil von '''drengr''', verabscheut. Diese Form der Ehre mag dem Erianer als sehr gewalttätig erscheinen: von einem Mann, der von einem anderen geschädigt wurde, erwartet man, dass er sich dafür rächt, selbst wenn eine friedliche Lösung des Konflikts als gewinnbringender erscheint.''<br/> | |||
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''Die Grokaren kennen traditionell keine Nachnamen im erianischen Verständnis. Stattdessen tragen sie den Namen ihres Vaters oder ihrer Mutter zusammen mit dem Anhängsel "-son", "-sohn", oder "-dóttir", "-tochter". Beispielhaft dazu: '''Sígurðr''', der Sohn des Grokarenkönigs '''Goðmundr''', hieß mit vollem Namen '''Sígurðr Goðmundsson'''; '''Sólveig''', die Tochter des Königs, hieß dagegen '''Sólveig Goðmundsdóttir'''. Diese Tradition hat sich in vielen grokarisch-stämmigen Familien bis heute gehalten. | ''Die grokarische Kultur war und ist darüber hinaus von einer gewissen Oberflächlichkeit geprägt, welche für Erianer befremdlich und sogar abstoßen wirken mag. Insbesondere über Fehler einer Person, seien sie körperlicher oder verhaltensmäßiger Natur, wurde gnadenlos geurteilt: nicht wenige Grokaren tragen Beinamen, welche sich auf ihre Makel beziehen.''<br/> | ||
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''Die Grokaren kennen traditionell keine Nachnamen im erianischen Verständnis. Stattdessen tragen sie den Namen ihres Vaters oder ihrer Mutter zusammen mit dem Anhängsel "-son", "-sohn", oder "-dóttir", "-tochter". Beispielhaft dazu: '''Sígurðr''', der Sohn des Grokarenkönigs '''Goðmundr''', hieß mit vollem Namen '''Sígurðr Goðmundsson'''; '''Sólveig''', die Tochter des Königs, hieß dagegen '''Sólveig Goðmundsdóttir'''. Diese Tradition hat sich in vielen grokarisch-stämmigen Familien bis heute gehalten. Bei Verwechslungsgefahr kam oft ein Toponym oder der Name eines Großvaters oder einer Großmutter dazu. Beinamen spielten dafür eine etwas wichtigere Rolle als bei den Erianern. Herrscher trugen Beinamen, welche ihre Herrschaft charakterisieren; das einfache Volk trug Beinamen, welche sich auf einzigartige Identifikationsmerkmale bezogen. Diese konnten positiver Natur, wie aber vorher erwähnt oft auch negativer Natur sein.''<br/> | |||
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'''''2.2 Gesellschaft'''''<br/> | '''''2.2 Gesellschaft'''''<br/> | ||
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''Die zentrale politische Institution der Grokaren war das '''Þing''', einer Art Volksversammlung. Die Bewohner eines Dorfes kamen jeweils zusammen und erwählten sich aus ihrer Mitte einen '''Hersir''', eine Art Vertreter, der dann seine Gemeinschaft beim großen Þing vor dem Jarl, dem Grafen seiner Region, vertrat. Beim Þing wurden Gesetze verkündet, sowie die Anliegen der einzelnen Gemeinschaften dem Jarl vorgebracht, welcher sie dann an den König weitertrug.''<br/> | ''Die zentrale politische Institution der Grokaren war das '''Þing''', einer Art Volksversammlung. Die Bewohner eines Dorfes kamen jeweils zusammen und erwählten sich aus ihrer Mitte einen '''Hersir''', eine Art Vertreter, der dann seine Gemeinschaft beim großen Þing vor dem Jarl, dem Grafen seiner Region, vertrat. Beim Þing wurden Gesetze verkündet, sowie die Anliegen der einzelnen Gemeinschaften dem Jarl vorgebracht, welcher sie dann an den König weitertrug.''<br/> | ||
''Wie bereits vorher besprochen war auch hier das persönliche Bündnis zwischen Personen und zwischen Herrschern und Untergebenen ausschlaggebend. Hersir konnte nur werden, wer den Rückhalt seiner Gemeinschaft hatte; genauso konnten Jarle abgewählt werden, wenn die ihnen unterstehenden Gemeinschaften ihnen die Treue versagte. Sogar der König war vom Rückhalt seines Gefolges abhängig; auch wenn der Sohn des Königs durch seine Abstammung allein qualifiziert war, musste er dennoch von den Jarlen und seinem Gefolge akzeptiert werden. Das Festhalten an der Wahl als politischer Form, welche vermutlich ein Kernbestandteil der alten grokarischen Gesellschaft war, festigte das Reich einerseits durch die engeren Bande zwischen Herrschern und Beherrschten, schwächte es aber gleichzeitig in Zeiten des Wandels, wie sich bei der Spaltung des Reichs unter König Ásgeirr zeigte.''<br/> | ''Wie bereits vorher besprochen war auch hier das persönliche Bündnis zwischen Personen und zwischen Herrschern und Untergebenen ausschlaggebend. Hersir konnte nur werden, wer den Rückhalt seiner Gemeinschaft hatte; genauso konnten Jarle abgewählt werden, wenn die ihnen unterstehenden Gemeinschaften ihnen die Treue versagte. Sogar der König war vom Rückhalt seines Gefolges abhängig; auch wenn der Sohn des Königs durch seine Abstammung allein qualifiziert war, musste er dennoch von den Jarlen und seinem Gefolge akzeptiert werden. Das Festhalten an der Wahl als politischer Form, welche vermutlich ein Kernbestandteil der alten grokarischen Gesellschaft war, festigte das Reich einerseits durch die engeren Bande zwischen Herrschern und Beherrschten, schwächte es aber gleichzeitig in Zeiten des Wandels, wie sich bei der Spaltung des Reichs unter König Ásgeirr zeigte.''<br/> | ||
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''Ein Aspekt der grokarischen Gesellschaft, der dem heutigen Erianer grenzwertig erscheinen mag, war die Sklaverei. Sklaven waren dabei als leibeigene Hausdiener zu verstehen, welche meist aus Kriegsgefangenen oder auf Seefahrt geraubten Personen bestand. Sklaven | ''Entfernt von der politischen Ebene war die Familie bei den Grokaren das zentrale Standbein der Gesellschaft. Der Familienvater, in manchen Fällen aber auch die Mutter, war das Oberhaupt der gesamten Sippe, und trug neben der Befehlsgewalt aber auch die Verantwortung für den Ruf aller Verwandten. Das Familienoberhaupt war auch der Vertreter der Familie beim Þing. Alle Söhne und Töchter waren gleichermaßen erbberechtigt; das älteste Kind erbte den gesamten Landbesitz der Familie, war aber dazu verpflichtet, das Auskommen seiner nicht-erbenden Geschwister aus dem Familienbesitz sicherzustellen.''<br/> | ||
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''Ein Aspekt der grokarischen Gesellschaft, der dem heutigen Erianer grenzwertig erscheinen mag, war die Sklaverei. Sklaven waren dabei als leibeigene Hausdiener zu verstehen, welche meist aus Kriegsgefangenen oder auf Seefahrt geraubten Personen bestand. Sklaven galten als Teil der Familie, wurden weitervererbt, und vererbten selbst den ihren Stand als Sklave an ihre Kinder, welche ebenfalls der Familie gehörten. Sklaven konnten sich gegebenenfalls freikaufen. Auch Erianer wurden im Südreich versklavt; dabei stammten die meisten aus der Zeit der Eroberung des dornischen Stammlandes.''<br/> | |||
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'''''2.3 Sprache'''''<br/> | '''''2.3 Sprache'''''<br/> |
Version vom 15. Januar 2023, 17:07 Uhr
Autor: Tespius von Torväst
Vorwort
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1. Kapitel: Geschichte der Grokaren
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2. Kapitel: Kultur und Gesellschaft
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3. Kapitel: Wichtige Personen und Orte
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