Durch Sturm und Finsternis

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Eine kurze fiktionale Erzählung über Armenius & Grimmbold, verfasst von Martinus von Thol


Erster Teil

Zwei Tage lang waren sie bereits unterwegs. Zwei Tage lang schüttete es in Strömen, und der Wind riss an den dicken Wollmänteln, als wollte Milron persönlich ihnen die Kleider vom Leibe reißen. Zwei Tage lang war es, als würde die Sonne nie scheinen, als hätten die Götter ihre Meinung geändert und ihre Schützlinge wieder verlassen.

Jeder andere hätte hier wohl aufgegeben. Auf ein Versprechen nach Licht hin hatte sich die Reisegruppe in die Finsternis gestürzt, aber ein Versprechen kann nur so viel Wärme spenden, bis die Kleidung durchnässt und das Fleisch erfroren ist.

Armenius wollte nicht gerne zweifeln. Der Zweifel an seiner Berufung hatte ihn schon einmal in die Irre geführt, ihn dazu verleitet alles hinzuwerfen und auf die Dunkelheit zu warten. So schwach wollte er nie wieder sein. Dennoch zehrte es an ihm, wie Stimmen aus den Schatten. „Wozu das Ganze? Lass es doch bleiben. Die Schwarzberge erreicht ihr nie.“ Er blickte sich zu seinen Gefährten um. Erchbert blieb weiter stoisch, doch der Glanz seiner Rüstungsplatten unter den Mänteln und das Klappern seines Schwertes täuschten nur spärlich über die wachsende Müdigkeit in seinen Augen hinweg. Ob er innerlich auch so zerrissen war wie Armenius? Er blickte zum Marschall hinüber, doch unter dem Schopf aus rotem Haar blickte ihm nur Ratlosigkeit entgegen.

Armenius wandte sich zu seiner anderen Gefährtin. Johanna war ihr Name, und ihr machte das Wetter am meisten zu schaffen. Ihre langen blonden Haare peitschten ihr trotz einer Kapuze ins Gesicht, und sie hatte die Arme um sich geschlungen, in der Hoffnung, etwas Wärme zu behalten. Sie war eine zierliche Dame, und trotz ihres schweren Mantels befürchtete Armenius, sie würde jede Sekunde weggeweht.

Sein Blick schweifte schließlich auf ihren Anführer. Fürst Grimmbold von Wane, ein Mann von großer Statur und großen Taten, ihnen allen voraus durch den Sturm stapfend. Ihnen dreien hatte er von großen Visionen erzählt: von den Göttern erwählt wären sie, und sollten einen Segen erhalten, um gegen Milron zu kämpfen. Sie müssten nur zur heiligen Stätte Morolons in den Schwarzbergen kommen, um ihn zu erhalten.

Da waren sie nun, irgendwo zwischen der Durantshöhe und dem gelobten Land, und waren dem Sturm schutzlos ausgeliefert. Ein Schrei gellte in den Wind, und plötzlich lag Johanna am Boden. Armenius war sofort an ihrer Seite. Blaue Lippen, stark unterkühlt. Der Arzt erhob seine Stimme.

„Wir müssen umkehren, Grimmbold!“

Die große Gestalt drehte sich um, und erwiderte laut: „Das geht nicht! Wir müssen weiter, unser Ziel ist schon nah!“

Armenius wollte nicht gern zweifeln, aber das ging zu weit.

„Seid ihr wahnsinnig?! Johanna wird dieses Unwetter nicht überleben!“

Der Fürst trat einige Schritte auf seine drei Begleiter zu.

„Wir können nicht umkehren. Das hier ist ein Fluch Milrons. Wer hier nicht durchkommt, ist des Segens nicht würdig!“

Armenius verengte die Augen. „Ich hoffe um der Götter Willen das ich euch falsch verstanden habe!“

Da trat Erchbert vor. Sonst eher wortkarg und kontrolliert, schrie er nun in das Angesicht seines Fürsten: „Zum Henker mit diesem Segen! Ich lasse bestimmt diese arme Frau nicht zurück, nur um irgendwelche Gespinste von euch zu verfolgen!“ Er drehte sich zu Armenius um. „Kommt, helft mir einen Unterschlupf zu finden.“

Mit etwas Glück fanden sie eine Höhle Abseits der Straße, in der mit Müh und Not ein Feuer entfacht wurde. Aus den getrockneten Mänteln bastelte Erchbert ein Feldbett für seine Kameradin, die schon seit geraumer Zeit dem Bewusstsein fern war. Währenddessen konfrontierte Armenius seinen Fürsten am Höhleneingang.

„Wir können nicht weiter. Wir hätten auf besseres Wetter warten sollen, bevor wir auf diesen Irrsinn aufbrachen.“

Grimmbold erwiderte grimmig: „Das war nie eine Option. Dieser Sturm ist nicht natürlich. Er wäre so oder so gekommen, und er verschwindet erst, wenn wir an den Bergen ankommen.“

Mit einem endgültigen Ton in seiner Stimme sprach Armenius schließlich: „Das glaube ich nicht. Und selbst wenn, ich opfere kein Menschenleben für irgendeinen Gott. Würdet ihr für diese Macht einen Menschen opfern?“

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Zweiter Teil

Der Arzt begab sich zurück zu seinen beiden Kameraden, und nestelte am Feuer herum, während der Fürst weiter in die Finsternis hinausblickte. Die Stimmen der Götter hallten immer noch in seinem Schädel wider: nur wer die Prüfungen meistert ist der Macht des Himmels würdig. Er konnte nicht hierbleiben, er musste diese Prüfung bestehen, für seine Untertanen und das Land! Grimmbold ballte die Hände zu Fäusten.

Er war schon auf seinen Reisen an den Berg Mirans und zum Zahn Marlos geprüft worden, doch das war nicht zu vergleichen mit dem was hier passierte. Er war nicht darauf vorbereitet, dass sich seine Begleiter so gegen ihn stellen würden. An ihm nagte der Zweifel. War das vielleicht auch eine Prüfung, ohne sie fortzufahren?

„Du brauchst sie nicht…“

Wenn die drei nicht wollten, konnte er sie nicht zwingen. Auch ohne sie würde er diese Aufgabe bewältigen. Er zog seine Kutte enger zusammen, und trat vor die Höhle.

„Ja… lass sie zurück. Sie sind schwach, sie halten dich nur auf…“

Für sein Volk. Für das Land. Er musste weiter.

„Schreite den Berg hinauf. Nimm die Macht Morolons an dich, werde König! Nur so kannst du sie alle retten!“

Sie alle retten. Das war seine Aufgabe als König. Er stutzte. Wenn er Johanna nicht retten konnte, wozu dann das Ganze? War er dann überhaupt tauglich als König? Das Geflüster der Schatten war laut, doch Armenius Worte ließen Grimmbold stutzig werden.

Würde er tatsächlich seinen Marschall, seinen Medicus, sogar seine treue Beraterin opfern, nur um sein Ziel zu erreichen?

Armenius blickte erschrocken auf, als Grimmbold ans Feuer schritt. Sein Gesicht war in Dunkelheit gehüllt, doch in seiner Hand brannte die Flamme Ignis. Erchberts Hand fuhr an sein Schwert. Hatte der Fürst völlig den Verstand verloren?

Dann ging alles blitzschnell. Grimmbold hob seine Hand empor, und bevor einer der beiden Männer reagieren konnte, sauste das Feuer herab… und entzündete die Feuerstelle erneut.

„Wir bleiben heute Nacht hier, und beten, dass der Sturm bald vorüber ist.“

Erleichterung durchzog den Medicus, als sich ihr Anführer zu ihnen setzte. Armenius fiel es wie ein Stein vom Herzen: anscheinend war Grimmbold doch zur Vernunft gekommen. Während der Fürst in Gedanken versank, überprüfte Armenius noch einmal Johannas Zustand. Sie war immer noch bewusstlos, und ihre Atmung war unregelmäßig. Er war besorgt, bald schon übermannte jedoch auch ihn die Müdigkeit, und mit einem letzten Blick auf den tosenden Sturm schloss er seine Augen.

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Dritter Teil

Als Armenius am nächsten Morgen aufschreckte, schien die Sonne in die Höhle hinein. Das ließ ihn stutzig werden. Es war vorbei… einfach so? Hinter ihm regte sich etwas, und er sah, wie Erchbert einer blassen Johanna aufhalf. Der Medicus begab sich an ihre Seite, und hielt ihr eine Wasserflasche hin. „Wie geht es dir, wie fühlst du dich?“, fragte Armenius während sie zittrig aus der Flasche trank. „Wie von zehn Pferden überrannt.“, kam die Antwort. Erchbert und Armenius mussten unwillkürlich lachen, und trugen zusammen ihre Kameradin zum Höhleneingang.

Als die vier Reisenden vor ihren Unterschlupf traten, waren sie gleichermaßen entsetzt und beeindruckt. Einige Meter vor ihnen erhob sich die Bergkette der Schwarzberge, über der aus den dunklen Wolken ein helles Licht hervorbrach.

„Wir waren die ganze Zeit da…“, stammelte Erchbert. Grimmbold war gleichermaßen fassungslos. „War das etwa alles Teil der Prüfung?“


Bevor jemand eine Antwort geben konnte, wurde das Licht greller. Armenius bedeckte sein Gesicht mit den Armen, bevor er und seine Begleiter vom Licht verschlungen wurden. Als er die Augen wieder öffnete, standen er und die anderen Drei auf einer mit Blumen bedeckten Wiese. Ihre Kleider waren trocken, ihre Müdigkeit verflogen, und Johannas Krankheit geheilt.


Armenius stotterte etwas wie „Ist das ein Traum?“ hervor, bevor sie auf Bewegung um sich herum gewahr wurden. Aus den Schlingen aus Licht um sie herum erhob sich ein riesiger Schlangenkopf, wie aus Smaragd, bedeckt mit silbernen Rankenmustern, die Augen lodernde goldene Flammen. Die Reißzähne größer als ein Mensch, öffnete sich das Maul der Kreatur. Eine Stimme erklang, wie ein Mann und eine Frau zur selben Zeit, ein Echo aus ferner Welt: „Dies ist kein Traum, Armenius von Barndhagen. Ich habe euch hierher berufen, um den Segen Morolons zu erhalten. Ihr habt eure Prüfung bestanden, und seid würdig.“


Erchbert lachte gezwungen. „Ihr Götter habt seltsame Vorstellungen von Prüfungen. Unsere Gefährtin wäre an diesem Sturm fast verreckt, und unser Fürst hätte uns fast zurückgelassen!“


Cor erwiderte das Gelächter. „Wir hätten niemanden sterben lassen. Es war aber wichtig, euer aller Charakter zu prüfen. Insbesondere euren, Grimmbold. Ihr mögt zwar alle erwählt sein, aber ihr seid nicht unfehlbar. Lernt aus dieser Lektion. Ihr wärt dem Geflüster des Finsteren fast anheimgefallen, aber ich bin stolz, dass ihr alle dennoch auf den richtigen Pfad zurückgefunden habt. Nun tretet vor, und erhaltet den Segen Morolons.“

Vor Armenius Augen wurde Grimmbold von den grünen Flammen Morolons verschlungen.

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